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AKTUELLER ELTERNBRIEF

Sehr geehrte Frau Becker, lieber GEV-Vorstand, liebe Eltern,

am 24. Februar 2022 veränderte sich unsere Welt.

Fürchterliche, beunruhigende Bilder erreichen uns seit dem vergangenen Donnerstag aus dem Osten Europas. Der Krieg ist präsent. Für uns alle. Egal ob Groß oder Klein.
Nachrichten- und Sondersendungen berichten nahezu im Halbstundentakt. In den Social Media ist man in Echtzeit an der Kontaktlinie, und Zeitungen drucken auf mehreren Seiten das Geschehen in großen Lettern und mit verstörenden Bildern… Kaum ein anderes Thema ist augenblicklich so präsent, nichts gibt mehr Anlass für Gespräche in der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis.

Wie können unsere Kinder in dieser Welt, die gerade so heftig ins Wanken zu geraten scheint, unbeschwert, sorgen- und angstfrei leben? In einer Welt, in der auf die eine sofort die nächste Krise folgt…

Was können wir tun?

Mich bewegt diese Frage als Vater, als Schulleiter und als Mensch genauso wie Sie und vermutlich viele andere auch.

Wie soll man auf die vielen Fragen unserer Kinder reagieren, wenn wir doch selbst deren Antwort oft nicht kennen? Wie sollen wir Ängste nehmen, wenn wir selbst voller Sorge gen Osten blicken? Wie soll es uns gelingen, nach vorn zu sehen und Zuversicht auszustrahlen, wenn der Blick dafür – zumindest in diesem Moment – versperrt zu sein scheint?

WIR KÖNNEN ETWAS TUN!

Wir können die Unsicherheit und Angst unserer Kinder liebevoll aufgreifen. Im Gespräch können wir Ihnen den Halt geben, den sie möglicherweise glauben verloren zu haben. Denn sie haben uns! …uns Eltern, Großeltern…uns Familie…uns Freunde…und ja, auch uns Schule!

Wir alle, alle Erwachsenen, sind ihr größter, ihr stärkster Halt, ihre verlässliche Konstante. Wir sind ihr „Fels in der Brandung“, dem sie vertrauen. Wir sind die, die immer da sind und das verloren geglaubte Vertrauen in die Stärke der Erwachsenen wieder aufbauen können.

Sie, liebe Eltern, werden im Kreis Ihrer Familie selbst entscheiden, wie Sie mit Ihrem Kind das Geschehen rund um den schlimmen Krieg in Europa besprechen, wie viel Raum sie all dem geben.

Wir als Schule, d.h. alle Pädagog:innen, werden für Ihr Kind da sein. Ganz gleich welchen Alters werden wir mit offenen Augen und gespitzten Ohren unseren – im wahrsten Wortsinn – seit zwei Jahren „verrückten“ Schulalltag organisieren. Wir werden Gespräche zulassen und uns dem Alter Ihres Kindes entsprechend mit den Fragen, Sorgen und Ängsten auseinandersetzen.

Wir werden da sein! Wir werden versuchen, Halt zu geben…Ihrem Kind und auch Ihnen. Denn Sie sollen wie bisher auch, Ihr Kind mit einem guten Gefühl in die Schule schicken.

Gemeinsam werden wir alles dafür tun, dass unsere Kinder diese fürchterliche Zeit gut überstehen.

Bitte versuchen Sie, Ihre Kinder vor der Flut der vielen grausamen, zumeist ungefilterten Bilder, die uns über das Fernsehen, das Internet und Social Media erreichen, zu schützen. Kindernachrichten, zum Beispiel auf KIKA, sind eindeutig die bessere Alternative.

Ich habe am gestrigen Sonnabend beantragt, dass unsere Schule als ein erstes sichtbares Symbol des Mitgefühls die Landes- und Europaflagge auf Halbmast setzen darf. Bis zur Genehmigung durch die politischen Entscheidungsträger werden wir eine Halbmastbeflaggung mit unseren Schulfahnen vornehmen.

Ich wünsche Ihnen und uns Kraft und innere Ruhe…lassen Sie uns nie aufhören auf ein baldiges gutes Ende zu hoffen!

Matthias Meyer

Für Interessierte:

Die Kinder- und Jugendpsychologin Claudia Calvano gibt Tipps, wie Eltern Ängste auffangen und die Lage erklären können.

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/02/ukraine-krieg-kinder-nachrichten-erklaeren-psychologin-berlin-FU.html

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