Kooperative Sprechstunde
an der „Grundschule am Stadtpark Steglitz“
Die „KOOP“ bietet seit 2014 eine fundierte Beratung und Unterstützung für Eltern und Lehrkräfte bei individuellen Problemen der Schüler/innen sowie im gesamten sozialen System einer Klasse.
Es ist eine bewährte Vernetzung von Schulleitung (Hr. Meyer, Sonderpädagoge), Schulpsychologin (Fr. Shyti), Beratungslehrerin (Sonderpädagogin) aus dem Schulpsychologisch-inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentrum (SIBUZ, Fr. Bieber), unseren schulinternen Sonderpädagoginnen (Fr. Brandstädter, Fr. Worch) und unserer Schulstation (Sozialarbeiter*innen Fr. Atzler, Fr. Fischer, Hr. Kahlow). Hinzu kommen Klassen- oder Fachlehrer*innen sowie oft auch Eltern bzw. andere Erziehungsberechtigte.
Diese Sprechstunde ist ein niederschwelliges Hilfsangebot und eine Gesprächsrunde mit beratendem Charakter. Dadurch wird eine vertraute Atmosphäre spürbar, die hilft, miteinander ins Gespräch zu kommen und bisweilen sehr konkrete Themen anzusprechen, die über den engen schulischen Bereich hinausgehen können. Die Anmeldeformalitäten zur Sprechstunde stellen sicher, dass keine persönlichen Informationen an Dritte gelangen.
So finden auch Eltern in dieser Gesprächsrunde Gehör, wenn es im Zusammenhang mit der Schule Fragestellungen hinsichtlich des häuslichen Umfeldes gibt.
Hier greift in besonders effizienter Weise die Vernetzung der speziellen Sichtweisen aus Lehramt, Schulpsychologie und Beratungszentrum sowie die der Sonderpädagogik und Schulsozialarbeit. Aus verschiedenen Blickwinkeln kann eine Fragestellung beleuchtet und nach vorhandenen schulischen und außerschulischen Ressourcen geschaut werden.
Der notwendige „Blick über den Tellerrand“ wird somit möglich und verhilft uns auch durch kürzere bürokratische Wege zu schnellem Handeln und unkomplizierten Hilfeleistungen für Schüler/innen und Eltern.
Jeder, der Hilfe oder Beratung im schulischen Kontext sucht, ist herzlich dazu eingeladen!
B. Worch und A. Brandstädter (Sonderpädagoginnen) im Januar 2020
Die sonderpädagogische Förderung an der Grundschule am Stadtpark Steglitz
Als Sonderpädagoginnen dürfen wir Ihre Kinder im Schulalltag begleiten und das Kollegium in seiner Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern unterstützen.
Wir sind in ständigem Gespräch miteinander und ergänzen unsere Aufgabenbereiche zur stetigen Verbesserung einer guten Lernkultur, damit Ihr Kind gern zur Schule kommt und in allen Kompetenzen gefördert werden kann. Auch stehen wir in besonderen Fällen im Kontakt mit Therapeuten, Betreuungseinrichtungen und Ämtern.
An der Schule arbeiten wir mit der Schulstation und dem Hort zusammen. Jeder Bereich an Schule hat seinen Blickwinkel auf Ihr Kind und somit auf alle Fähig- und Fertigkeiten. Uns ist Teamarbeit ein wichtiges Anliegen und der Austausch verschiedener Professionen, um Sie als Eltern/Erziehungsberechtigte jeden Tag ernst zu nehmen und Ihr Kind dort abzuholen, wo es steht.
Grundlage jeglicher Förderung ist die Diagnostik.
Im Bereich der Schulanfangsphase (SAPH) startet diese mit dem diagnostischen Instrumentarium „Lernausgangslage Berlin“ (LAUBE) und der täglichen Unterrichtsbeobachtung durch den Lehrer/Sonderpädagogen und kann dann individuell fortgesetzt werden. Bei der Bestimmung der Lernausgangslage wird schon bei einem Teil der Schüler und Schülerinnen erheblicher Unterstützungsbedarf erkennbar. Die Sonderpädagoginnen können weiterführend den Sprachstand und/oder die Voraussetzungen in den Bereichen „Basales Lernen“ und „Kognition“ erheben. Es ist auch möglich Ärzte, Therapeuten oder schulrelevante Institutionen hinzuzuziehen.
Bei uns werden einige Schüler und Schülerinnen von Beginn an in temporären Lerngruppen zu maximal 6 Kindern gefördert, um Entwicklungsdefizite zu kompensieren.
Unsere Erfahrungen zeigen, dass temporäre Lerngruppen für folgende Lernfelder/ Zielbereiche notwendig sind: 1.) phonologische Bewusstheit, auditive Wahrnehmung, 2.) Sprache, 3.Konzentration, 4.) Feinmotorik und 5.)Leseförderung/LRS (ab Klasse3).
Der Klassenlehrer und die Sonderpädagoginnen ordnen die entsprechenden Kinder den temporären Lerngruppen zu. Die Förderplanung hält die individuelle Lernausgangslage und personenbezogene Schwerpunkte fest. Die Fortschritte im Lernprozess werden von den Klassenleitungen kontinuierlich dokumentiert und die Förderung gegebenenfalls modifiziert.
Die Eltern werden über die zeitliche Dauer und gegebenenfalls den Inhalt des Förderunterrichts schriftlich und/oder mündlich informiert.
Zu den Inhalten der temporären Lerngruppen:
a) der phonologischen Bewusstheit/auditive Wahrnehmung:
Ziel ist die Förderung der phonematischen Bewusstheit und der allgemeinen auditiven Wahrnehmung, um sicher im Umgang mit Lauten und Silben im Lese- und Schreibprozess zu werden.
b) der Sprache
Förderung der Artikulation/Mundmotorik, Erweiterung des Wortschatzes und Unterstützung der allgemeinen Sprachentwicklung. Die Förderung findet auf allen sprachlichen Ebenen statt.
c) Konzentration
Die Förderung der Konzentration, der Handlungssteuerung und der Eigenwahrnehmung. Diese dient zur Unterstützung unterrichtsbezogener Verhaltensweisen.
Die Förderung feinmotorischer Fähig- und Fertigkeiten, im Hinblick auf den Erwerb der Kulturtechniken insbesondere im graphomotorischen Bereich.
Hierzu gehören die Augenmotorik und die Koordination von Bewegungsabläufen. Mit Hilfe einer Rahmenhandlung gehören hierzu z.B. die Arbeit mit diversen Schreibutensilien, u. a. auch die Übungen am Sandtablett und das haptische Erkennen von Gegenständen (siehe Foto) sowie Klebetechniken.
e) Leseförderung / LRS
In der 3. Klassenstufe gibt es ein Lesetraining, damit Wörter und Wortgruppen schneller erfasst und erlesen werden können. Zudem erhalten einige Kinder mit festgestellter Lese-Rechtschreibschwierigkeit in Kleingruppen Förderung.
Integration von Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf
In manchen Klassen werden Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet.
Kinder, die bereits einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben, werden entsprechend ihrem Förderschwerpunkt und der schulischen Ressourcen dauerhaft gefördert. Die unterrichtenden Lehrer werden, z.B. in Hinblick auf die spezifischen Bedürfnisse der Kinder beraten.
Aktuell inklusive Förderschwerpunkte an unserer Schule:
- Lernen
- Sprache
- emotional-soziale Entwicklung
- körperlich-motorische Entwicklung
- geistige Entwicklung
- Autismus
Als Sonderpädagoginnen beraten wir bei Bedarf auch Eltern/Erziehungsberechtigte über die Möglichkeiten der außerschulischen Förderung, z.B. Strategien zur Konzentration, Übungen zur korrekten Stifthaltung und auch Tipps für Rituale: z.B. einen ruhigen Arbeitsplatz, Ordnung beim Lernen, Aufmerksamkeit, Bewegung, ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung.
Andrea Brandstädter, Bianka Worch im Januar 2020