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Weihnachtsbrief für meine Stadtparker*innen

Meine liebe Stadtparkerin, mein lieber Stadtparker,

gern hätte ich vor dem Ferienbeginn noch kurz meinen Kopf in Deine Klasse gesteckt, um mich von Dir persönlich zu verabschieden. Von Dir und Deinen Mitschüler*innen. Ich hatte es mir so sehr vorgenommen…gerade in diesem Jahr. Weil dieses Jahr für uns alle wirklich sehr besonders war. So vieles hatte sich seit dem Frühling im März verändert. Wir durften plötzlich nicht mehr so dicht beisammen sein, sollten Abstand halten. Unsere Hände mussten wir dauernd waschen. Und uns daran gewöhnen, in die Armbeuge zu niesen. „Niesetikette“ sagt man dazu…ein Wort, das viele gar nicht kannten. Also ich zumindest nicht.

Die Aufregung war erheblich, weil viele Erwachsene große Sorgen hatten. Dieses Virus machte Angst. Jede/r hatte die Befürchtung, andere anzustecken. Niemand wusste so wirklich, wie das funktioniert, aber sicher war, dass die Regeln, die wir beherzigen sollten, dazu beitragen würden, sich selbst und andere zu schützen.

Ich hatte mir so fest vorgenommen, Dir vor dem Weihnachtsfest persönlich zu sagen, dass Du das ganz toll gemacht hast. Du hast die Regeln richtig gut eingehalten! Auch dann noch, als eine weitere dazu kam: Denn auch die Maske hilft, das Virus zu bekämpfen. Erst war das Tragen für uns alle ziemlich gewöhnungsbedürftig…und sah auch manchmal etwas lustig aus. Außerdem bekam man nicht ganz so gut Luft. Und trotzdem haben wir uns alle prima daran gewöhnt. Ich bin richtig stolz auf Dich, wie toll Du das gemacht hast!

Weißt Du, ich erlebe viele Sitzungen, Konferenzen, Meetings während eines Jahres. Ein Termin ist allerdings ein ganz besonderer…ich möchte fast sagen: ein magischer Moment! Es ist immer der allerletzte vor Weihnachten: Extra dafür gehe ich noch einmal in unsere Schule, ganz allein bin ich dann da. Draußen ist es bereits dunkel…unser wunderschön beleuchteter Weihnachtsbaum weist einem erwarteten Besucher den Weg zum Haupteingang. Es klopft…dreimal. Ich eile schnell zur Tür, denn ich will ihn nicht warten lassen…den Weihnachtsmann. Ja, Du hast richtig gelesen: Ich bin in der ganzen Stadt der einzige Schulleiter, der am Ende eines jeden Jahres einen Extra-Termin mit dem Weihnachtsmann hat.

Ich werde mich mit ihm hinsetzen, und wir werden uns über dieses besondere Jahr 2020 unterhalten. Er hat natürlich alles mitbekommen. Ich werde dem Weihnachtsmann voller Freude davon berichten, wie toll Du alles hinbekommen hast. Ich werde ihm sagen, dass Du Dir die allergrößte, allerbeste Mega-Mühe gegeben hast, alle Regeln einzuhalten. Und ich werde ihm sagen, dass wir uns eines ganz, ganz, gaaanz doll wünschen: Wir wünschen uns, dass wir schon bald wieder so normal unseren Schulalltag verleben können, wie wir es vor dem März im Jahr 2020 taten. Wir wollen uns wieder umarmen dürfen, über die Schulter streicheln, dicht beieinander ohne Maske sitzen, um uns vom Lächeln des Gegenübers anstecken lassen zu können. Wir wollen kein doofes Gefühl mehr haben, wenn die Nase läuft oder der Hals kratzt. Husten ohne schief angeguckt zu werden…das wünschen wir uns. Wir wollen gesund bleiben und andere nicht anstecken. Dafür tun wir alles! Und wir wollen, dass alle ihrer Arbeit nachgehen können. Kein „Schule zu Hause“! Schule in Schule ist das Schönste! Schule mit den anderen! Ohne sie geht es doch gar nicht…ohne die anderen ist Schule nicht Schule! Freunde, Lehrer*innen, Erzieher*innen…Unterricht, Hofpause. Das ist das, was wir wollen, lieber Weihnachtsmann. Das ist das, was auf meinem, auf unserem Wunschzettel steht!

Ich denke, er wird mir zuhören und alles dafür tun, damit unsere Wünsche erfüllt werden. Ich bin mir ganz sicher. Vermutlich werden wir im nächsten Jahr, also nach Silvester, noch ein bisschen aushalten müssen. Aber ganz bestimmt ist es dann bald soweit…ganz bestimmt. Ich verspreche es! …und der Weihnachtsmann tut es auch! Wir müssen etwas mithelfen…aber darin haben wir ja Übung! Oder?

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen ein wunderschönes Weihnachtsfest. Ich wünsche Dir, dass Du im Kreis Deiner Familie sein kannst…dass ihr gemeinsam eine schöne Zeit miteinander verbringen könnt. Ich wünsche mir, dass Du Dir keine Sorgen machen musst, sondern Deine Augen im Kerzenlicht des Weihnachtsfestes strahlen werden. Und…ich wünsche Dir mindestens ein tolles Geschenk!

Im nächsten Jahr sehen wir uns wieder…noch ist nicht ganz klar wann, aber wenn es dann soweit ist, schau doch einfach mal bei mir vorbei und berichte, wie es war…Dein Weihnachten 2020!

Es grüßt Dich ganz herzlich Dein Schulleiter

Matthias Meyer

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